Dienstag, 22. Dezember 2009

Neue Musik in der Kirche und beim Gottesdienst

Welche Kirche ist so offen, Neue Musik beim Gottesdienst erklingen lassen? Gemeint sind hier nicht Kirchen, in denen sowieso Festivals und Veranstaltungen mit Neuer Musik stattfinden. In welcher Kirche wird den Komponisten gewährt, wirklich Neues zu präsentieren?

Kirchen, die Neue Musik unterstützen – in dem sie z.B. Raum zur Verfügung stellen oder im besten Fall während eines Festivals, das vor Ort stattfindet, einen Gottesdienst für das Fachpublikum, das dort sich gerade aufhält, veranstalten - beschränken sich nur auf die äußerliche Verpackung. Ich kenne kaum Kirchen, die gezielt durch professionelle Veranstaltungen im alltäglichen Kirchenleben Neue Musik miteinbeziehen (z.B. im Gottesdienst). Leider werden Gottesdienste beinahe nur von Menschen höheren Alters besucht, jüngere Gläubige spielen zwar immer wieder bei den Gottesdiensten auf der Gitarre ins Deutsche übersetzte amerikanische Kirchenlieder mit oberflächlichem und peinlichem Inhalt, populärer Anbiederei und beinahe immer mit dilettantischem Musikgefühl und noch schlimmerer Interpretation. (Nicht vergessen, ich spreche hier NUR vom allgemeinen Kirchenalltag!). Von wem sollte denn überhaupt eine professionelle Vermittlung Neuer Musik in den Kirchen kommen?

...aber es gibt bestimmt auch die sogenannte „Neue Musik“ in der Kirche. Diese bedient sich bei den Klischees der Kirche selbst. Nimmt kirchliche Themen und verpackt diese in das Gewand der Neuen Musik. Und keiner will diese eigentlich hören. Wer traut sich überhaupt heute noch eine Messe zu schreiben? (Abgesehen davon, dass der Papst ja alles, was in Kirchen kulturell stattfinden soll, für Gottes Lohn entschädigen will.) Wer soll dafür den Auftrag geben? Gott? Welcher Komponist ist überhaupt noch fähig dazu, so etwas zu wagen? Als Protestant würde ich mehr Offenheit und Experiment im Namen Gottes erwarten, um damit wieder mehr Glauben verbreiten zu können – davon haben viele mittlerweile sehr wenig, da sich das nicht rentiert. Und da nutzen auch keine Gotteslieder mit Gitarre in der Hand und mit falscher Stimme – die quälen und vertreiben eher.....

Peter Köszeghy 30.04.2009 Berlin

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